Das Silberne Zeitalter

Nicht nur der Begriff „Goldenes Zeitalter“ ist uns im Zusammenhang mit der russischen Literatur relativ geläufig, auch die Dichter dieser Epoche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, allen voran die alles überragende Figur Alexander Puschkins, sind in unser literarisches Bewusstsein recht klar eingeschrieben.
Die Bezeichnung „Silbernes Zeitalter“ und die damit gemeinte künstlerische Schaffensphase in den ersten beiden Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts, hat es da weitaus schwerer. Der Fächer dieser dichterischen Epoche ist breit und
beinhaltet ganz unterschiedliche Strömungen, Ausdrucksmittel und Beschreibungen von Wirklichkeit. Sowohl der Symbolismus mit seinen Dichtern wie etwa Alexander Blok und Andrej Belyj, als auch die Vertreter des Akmeismus mit literarischen Schwergewichten wie Ossip Mandelstam und Anna Achmatowa, haben in der Zeit des Silbernen Zeitalters ihren Platz.

Während der Symbolismus die Kunst als Vermittler verborgener Inhalte begreift und den Realismus als ausgedient verwirft, grenzt sich der Akmeismus davon ab. Dessen Dichter waren auf der Suche nach Gegenständlichkeit und Klarheit und fanden somit zu ganz anderen Ausdrucksmitteln.

zurück zu Repertoire / Lesungen