Hans Sahl

"Wir sind die Letzten, fragt uns aus.“
Das Ehrengrab von Hans Sahl auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin zu finden, ist kein leichtes Unterfangen. Einen kleinen, fast überwucherten Stein gilt es zu entdecken. Auch sein Werk und sein Leben schienen lange Zeit unter dem Mantel des Vergessens zu verschwinden. Dabei gehören seine Bücher zu den wichtigsten Zeugnissen der sogenannten Exilliteratur. Humanist durch und durch, scheute Sahl sich nicht, sowohl gegen die grausame Nazi-Diktatur, als auch gegen die Brutalitäten des Stalinismus seine Stimme zu erheben. Diese Haltung gegenüber dem Kommunismus isolierte ihn von vielen seiner Leidensgenossen im Exil. Er, der sich schon früh in der Weimarer Republik einen Namen als Feuilletonist und Kritiker gemacht hat, verbrachte viele Jahre, nachdem er Deutschland verlassen musste, in New York. Dort entstanden nicht nur die meisten seiner schriftstellerischen Arbeiten, sondern auch als Übersetzer von Autoren wie Tennessee Williams, Arthur Miller und Thornton Wilder erwarb Sahl sich einen bedeutenden Ruf.
Ein beeindruckender Schriftsteller. Ein aufrechter Mensch. Ein wichtiger Zeitzeuge.

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