NATALIA GINZBURG "Ich kann nichts erfinden“ hat Natalia Ginzburg immer wieder betont. Wie wenige andere Autoren des vorigen Jahrhunderts, hat sie die Zeitgeschichte als persönliches Schicksal erlebt und aus dieser Erfahrung ein Werk geschaffen. In der Tat kreisen ihre Bücher - Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke - um das Thema Familie. In ihrer Abneigung gegen jedes Pathos könnte man Natalia Ginzburg als eine Schriftstellerin definieren, die das Understatment zur Methode gemacht hat. Als Chronistin der Zerstörung der jüdischen Intelligenz ebenso wie des Widerstands nahm sie am literarischen Leben Italiens teil. Sie arbeitete als Lektorin und Übersetzerin und galt gleichzeitig als das kritische Gewissen des Einaudi-Verlages. |